Bürgermeisterwahl 2026
- Dirk Barkowski

 - 28. Aug.
 - 6 Min. Lesezeit
 
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
im nächsten Jahr finden wieder die Kommunalwahlen und damit auch die Wahl der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters statt.
Wer mich beobachtet, hat sicherlich bemerkt, dass mir meine Arbeit für die Menschen und unsere Themen viel Freude bereitet. Ich bin immer ansprechbar und weiterhin hoch motiviert, die bestmöglichen Erfolge für unsere Stadt zu erzielen. Bürgermeister zu sein ist ein 24-Stunden-Job, den ich weiterhin sehr gerne für die Menschen in Bad Münder ausübe.

Mit den bevorstehenden Wahlen stellt sich aber auch für mich die Frage, ob ich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehe. Nach reiflicher Überlegung und unter Abwägung persönlicher Gründe möchte ich mitteilen, dass ich im Jahr 2026 nicht erneut für das Amt des Bürgermeisters kandidieren werde. Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, da mir meine Arbeit für unsere Stadt und die Menschen viel Freude macht. Dennoch ist es für mich persönlich und auch meine Familie der richtige Schritt.
Um allen Fraktionen die Möglichkeit zu geben frühzeitig potentielle Kandidatinnen oder Kandidaten zu finden und aufzustellen, habe ich mich entschieden, diese bereits seit einiger Zeit getroffene Entscheidung, frühzeitig öffentlich zu kommunizieren. Ich selbst würde mich freuen, wenn es gelingt, eine kompetente und erfahrene Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu finden, welche/r die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre fortführt. Dies gilt natürlich auch für parteilose Bewerberinnen oder Bewerber.
„Wir können die Zukunft nicht voraussagen, aber wir können sie gestalten“.
Mit diesem Slogan bin ich 2021 in den Wahlkampf gegangen. Mein Ziel der letzten 4 Jahre war somit „zu gestalten“. Was haben wir erreicht?
Trotz großer Herausforderungen durch die Folgen von Corona und den Ukraine-Krieg konnten wir in vielen Bereichen deutliche Fortschritte erzielen und Versäumtes nachholen. Besonders freue ich mich darüber, dass fast alle von der Stadtverwaltung erarbeiteten Beschlussvorlagen während meiner Amtszeit eine politische Zustimmung – oft sogar einstimmig – gefunden haben. Das zeigt die gute Vorarbeit der gesamten Stadtverwaltung. An dieser Stelle möchte ich auch dem Rat der Stadt Bad Münder danken, der seit meinem Amtsantritt ebenfalls bedeutende Veränderungen mitgetragen hat.
Mir persönlich war und ist es wichtig, an Themen zu arbeiten, die für die Menschen bei uns wirklich relevant sind. Bereits vor meinem Amtsantritt hatte ich vorgeschlagen, ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zu erstellen, um die zukünftigen Aufgaben klar zu definieren. Das ISEK ist ein Planungsinstrument, das die langfristige Entwicklung unserer Stadt vorgibt, Ziele setzt und Maßnahmen festlegt – ähnlich einem Businessplan für Unternehmen. Es wurde unter intensiver Einbindung der Bürgerinnen und Bürger entwickelt, um ihre Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Bis dahin gab es eine solche langfristige Planung für Bad Münder nicht.
Im Jahr 2023 haben wir dieses ISEK erfolgreich abgeschlossen und konzentrieren uns seitdem auf die Themen, die den Bürgerinnen und Bürgern wirklich wichtig sind: Bildung, Stadtkultur und Zusammenleben, Einzelhandel, Arbeit und Wirtschaft sowie Bauen und Wohnen. Die Ergebnisse zeigen, dass weniger der Kurort und der Tourismus im Vordergrund stehen, sondern vielmehr die Themen, die für unser tägliches Leben wichtig sind – also eine echte „Lebensstadt“ statt eine reine Kurstadt.
Daher investieren wir aktuell und in den kommenden Jahren deutlich über 30 Millionen Euro in unsere „lebensnahe“ Infrastruktur, etwa in Kitas, Grundschulen, Feuerwehren und die Verwaltung. Das ist ein Volumen, das in Bad Münder bislang einzigartig ist. Wir erweitern die Kitas in Bakede, Hachmühlen und Flegessen, modernisieren und erweitern die Grundschule Flegessen, bauen neue Gerätehäuser für die Feuerwehren in Hachmühlen/Brullsen und Flegessen/Klein Süntel und sanieren Schulen, Kindergärten und Turnhallen.

Ein bedeutendes Projekt war die Digitalisierung unserer kommunalen Infrastruktur: Mit der Deutschen Glasfaser haben wir das größte Infrastrukturprojekt in Bad Münder umgesetzt, damit unsere Ortsteile digital nicht abgehängt werden. Rund 120 Kilometer Glasfaserleitung wurden verlegt. Zudem haben wir unsere Grundschulen mit LAN/WLAN und digitalen Tafeln in allen Klassenräumen zukunftsfähig gemacht.
Das Thema Sauberkeit ist seit meinem Amtsantritt im Fokus und wir arbeiten hieran permanent und auch mit deutlichen Fortschritten. Aus meiner Sicht ist dies insbesondere in der Innenstadt und dem Kurpark deutlich erkennbar. Auch seitens der Geschäftsinhaber/innen und Bürger/innen wird mir dies regelmäßig bestätigt. Bereits seit ca. 2 Jahren gibt es einen zusätzlichen städtischen Mitarbeiter, der sich mit Schwerpunkt Sauberkeit und Pflege der Beete und der Mülleimer in der Innenstadt kümmert. Diese Stelle wurde auf meinen Wunsch im Stellenplan eingeplant und von der Politik genehmigt. Weiterhin haben wir bekanntlich im Innenstadtbereich weitere Mülleimer installiert. Im Bereich Kurpark wird der städtische Mitarbeiter seit letztem Jahr von einem Mitarbeiter der GeTour unterstützt. Dieser kontrolliert und reinigt regelmäßig diesen Bereich. Ein weiterer Mitarbeiter ist damit beschäftigt, die Mülleimer in allen Ortsteilen regelmäßig zu leeren. Im Haushalt 2025 haben wir erstmalig einen eigenen Kehrwagen eingeplant und eine zusätzliche Stelle als Fahrer/in im Stellenplan 2025. Auch dies wurde seitens der Politik mitgetragen. Aktuell sind wir dabei diese gebrauchte Kehrmaschine zu beschaffen und anschließend werden wir uns auf die Mitarbeitersuche machen. Ziel ist es, noch effektiver zu werden.
Die Stadtverwaltung hat begonnen deutlich mehr Öffentlichkeitsarbeit zu machen und damit die Bürgerinnen und Bürger über Themen "rund um das Rathaus" zu informieren. Mit dem BadBlatt gibt es einen eigenen städtischen Jahresrückblick, der in alle Haushalte verteilt wird. Dies in Kooperation mit der NDZ Neue Deister Zeitung.

Zahlreiche Projekte, über die vorher teils viele Jahre nur diskutiert wurde, haben wir pragmatisch umgesetzt. Beispielsweise die lange diskutierte „Dunkelampel“ in Nienstedt oder die Straßenbeleuchtung zwischen Nettelrede und Luttringhausen. Wir haben in den Ortsteilen Geschwindigkeitsmessanlangen und Defibrillatoren aufgebaut. Im Bereich der Grundschule haben wir bereits umfangreiche Maßnahmen zur Schulwegsicherung umgesetzt.
Wir tragen dazu bei, dass wieder Feste und Märkte organisiert werden und in unserer Stadt „wieder was los ist“. Seit 2022 gibt es wieder ein Stadtfest, seit 2023 eine Kirmes und einen Mittelaltermarkt. Dazu viele Veranstaltungen zahlreicher Initiatoren in allen Ortsteilen.
Unser Rohmelbad wurde seit 2022 in wesentlichen Teilen saniert und erneuert – mit einem Volumen von annähernd 1.000.000 €. Aktuell befindet sich die ersehnte Rutsche in der Bauphase.

Das Straßensanierungskonzept wurde erstellt und umgesetzt, um auch hier weitere Fortschritte zu machen. In diesem Jahr durfte ich den größten Einzelauftrag der letzten 20 Jahre für die Sanierung von 39 Straßen in 15 Ortsteilen über rund 500.000 € unterschreiben.
Trotz deutlich gestiegener Kosten für die Stadt ist dies bislang alles ohne die Erhöhung von Steuern oder Kürzungen bei freiwilligen Aufwendungen gelungen!
Ich besuche regelmäßig unsere Unternehmen und wir betreiben ein aktives Leerstandmanagement in unserer Innenstadt, unterstützen bei der Suche von Geschäften oder der Vermittlung von Mietern. Eine herausfordernde Aufgabe für alle Kommunen!

Wir arbeiten aktuell an dem Wechsel des Kurortprädikats und damit auch an der grundsätzlichen Neuausrichtung der Stadt Bad Münder als Luftkurort. Aus meiner Sicht ist das, nach sehr vielen Jahren der Vernachlässigung der Kurinfrastruktur „Heilquellen“, ein absolut notwendiger Schritt in die Zukunft.

Vermutlich wird nach dem Wechsel auf den Luftkurort der Heilquellenschutz aufgehoben. Dies macht uns für potentielle Investoren und Bauherren deutlich attraktiver.
Weiterhin sind wir im Bereich der städtischen Fachkräftegewinnung, im Vergleich zum Wettbewerb, in den letzten Jahren erfolgreich unterwegs. Zahlreiche Stellen mussten bei meinem Amtsantritt nachbesetzt werden, und Renteneintritte waren ohne Nachfolgeplanung. Trotz der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt und der bekannten schwierigen räumlichen Bedingungen ist es uns gelungen, die Stadt Bad Münder als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und zahlreiche neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere Stadtverwaltung, die Kitas, Schulen oder den Bauhof zu gewinnen und bislang zu halten. Nur dadurch konnten wir in den letzten rund 4 Jahren bereits vieles umsetzen.
Die letzten Jahre wurden ebenfalls intensiv genutzt, um die Organisation und Prozesse innerhalb der Stadtverwaltung zu optimieren. Wir sind deutlich „entscheidungsfreudiger“ und pragmatischer geworden und arbeiten aus meiner Sicht deutlich „smarter“. Das heißt, wir setzen Ziele, die messbar, spezifisch, erreichbar, realistisch und terminiert sind. Dies passt oft nicht zu politischen „Vorstellungen“, ist aber absolut unabdingbar, wenn man „tatsächlich vorankommen will“. Ich persönlich bin meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar für die tägliche Unterstützung, den Einsatz und die Offenheit für Veränderungen.
Was ist mir noch wichtig für das „letzte Jahr“?

Zu den Themen, an denen wir aktuell arbeiten – und die mir besonders am Herzen liegen – gehört die Entwicklung der Gebiete „Süntelstraße 42 (ehemals Kreibaum)“. Rund 2,5 Jahre hat die Stadtverwaltung mit den Eigentümern und den beauftragten Architekten an dem Projekt gearbeitet. Diese Woche wurden dort die entscheidenden Weichen gestellt für ein modernes „urbanes“ Gebiet. Auf rund 30.000 m² soll das vermutlich größte Bauprojekt in der Geschichte Bad Münders entstehen. Junges wohnen, Seniorenwohnen, Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser und ein Bereich für ein Fitnessstudio, ein Café und weiteres.

Weiterhin im Fokus ist der Abriss vom ehemaligen Benze-Gebäude in Eimbeckhausen. Ziel ist es hier, neues Gewerbe anzusiedeln. Nach schwierigen Jahren durch die Ukraine-Krise bin ich für die Zukunft deutlich optimistischer.
Ich bin hoffnungsvoll, dass es uns gelingen könnte, mit dem „Bad Münder Quellwasser“ ab Anfang 2026 ein „eigenes“ Produkt zu schaffen. Wenn „unser“ Wasser überregional in der Gastronomie und im Einzelhandel angeboten wird, kann das unsere Bekanntheit und unser positives Stadtimage noch weiter steigern.

Fazit:
Ich werde nicht erneut zur Wahl antreten. Bis zum Ende meiner Amtszeit werde ich aber weiterhin hochmotiviert und engagiert für unsere 16 Ortsteile arbeiten und mich für unsere gemeinsamen Ziele einsetzen. Ohne Kandidatur kann ich mich voll auf meine Arbeit als Bürgermeister, anstatt auf Wahlkampf, konzentrieren.
Ihr Bürgermeister
Dirk Barkowski




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