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  • AutorenbildDirk Barkowski

Sonntags kommt hier keiner weg!

„Seit Jahren fahren wir meine Mutter Sonntags zum Bahnhof“, Dirk Barkowski


Die besten Erfahrungen, die man machen kann, sind die eigenen. Unsere Mutter ist mit über 80 noch erfreulich mobil und fährt seit Jahren regelmäßig noch nach Hannover, seit langem fährt sie selbst aber kein Auto mehr. Bei uns in Beber besteht an Sonn- und Feiertagen aber keine Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln den Ort zu verlassen. Unser Sohn ist 16 und hat aktuell dieselbe Herausforderung. Auf meinen Wunsch stellt die CDU einen Antrag auf die Prüfung eines „Mobilitätskonzepts“ für unsere Ortsteile. In meinen zahlreichen Woziwakas* habe ich immer wieder erfahren, dass dies auch eines der Hauptthemen bei den jüngeren und dann wieder in der älteren Generation ist. In allen ländlichen Regionen ist das Thema Mobilität in den Fokus gerückt, so auch in den Ortsteilen von Bad Münder. Auf Grund der hohen Kosten und der wenigen Fahrgäste wird der öffentliche Nahverkehr immer mehr zum Verlustgeschäft und damit unattraktiv. Bereits jetzt bestehen für viele Einwohner in unseren Ortsteilen am Wochenende nur beschränkte oder gar keine Möglichkeiten öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Weitere Einschränkungen auch bei uns stehen bevor. Andere Städte und Gemeinden mit ähnlichen Herausforderungen suchen bereits länger nach umsetzbaren Lösungen.


Obwohl ca. 40 Prozent der deutschen Bevölkerung in Städten und Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern leben, ist innovative Mobilität vor allem ein Thema der großen Städte. Mit dem Bürgerbus hat Bad Münder bereits eine vorbildliche erste Alternative geschaffen. Grundsätzlich muss das Thema aber in den nächsten Jahren absolutes Schwerpunktthema der Stadt Bad Münder werden. Wenn Bad Münder seinen Ortsteilen die Attraktivität erhalten will, muss die bezahlbare Mobilität auch an Wochenenden mittelfristig gewährleistet werden.


Aus diesem Grund hat die CDU Bad Münder bei der Stadt einen Antrag gestellt, das Projekt „EcoBus“ als einer der zukünftigen Optionen zu prüfen oder Alternativen zu suchen. Die Kleinbusse fahren hier durch dünn besiedelte Landschaften, in denen der Nahverkehr ebenfalls bereits deutlich eingeschränkt wurde. Scheinbar wahllos verstreut leuchten beim Fahrer seine Haltestellen-Symbole auf. Hinter den Symbolen verbergen sich jedoch keine Bushäuschen mit Wartebank und Fahrplan. Es sind in der Regel Menschen mit Smartphone, die einen der Busse bestellt haben. Die Fahrgäste sind hier ihre eigene Haltestelle. Die Fahrgäste selbst bilden ein sich ständig veränderndes Netz, das von den Bussen abgefahren wird. Ein Algorithmus kombiniert die Routen und sorgt für eine möglichst effiziente und damit möglichst wirtschaftliche Busbelegung.


Den EcoBus kann man per App, aber auch über Internet oder telefonisch bestellen, die Ankunftszeit wird einem frühzeitig mitgeteilt. EcoBus kombiniert es möglichst so, dass mehrere Fahrgäste zu ähnlicher Zeit in ähnliche Richtungen möchten. Bad Münder muss damit anfangen, auch hier in Richtung Zukunft zu schauen. Grundsätzlich gilt aber auch in diesem Thema, zukünftig die richtigen Entscheidungen im Rahmen eines städtebaulichen Entwicklungskonzepts festzulegen.


Foto: istockphoto

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