Auszug aus der NDZ - Neue Deister Zeitung vom 03.07.2021
"Dummes Zeug", so die Beurteilung durch den Bürgermeister für die „Schülerin“. Stellen Sie sich bitte einmal folgende Situation vor:
Ihre Tochter ist im Schulunterricht mündlich stark, hat aber auf Grund der Pandemie nur wenig Möglichkeiten gehabt, diese Stärke zu nutzen. Also vereinbart sie mit dem Lehrer eine zusätzliche Projektarbeit. Diese fertigt sie mit viel Ehrgeiz und Einsatz an, reicht sie ein und dann? Nichts! Nach einigen Wochen denken Sie sich als Eltern, frage ich beim Lehrer mal nach, kurz und freundlich per E-Mail. Dann geht es schnell, ohne Rückfrage kommt die Antwort: „Thema verfehlt und der zusätzliche Hinweis für einzelne Inhalte auf „dummes Zeug“.
Nicht ganz so, aber ähnlich ist es jetzt gelaufen. Schauen wir einmal auf die Beteiligten:
Der „Lehrer“ bzw. Bürgermeister: Seit einem Jahr im sicheren Homeoffice, regelmäßiges gesichertes Gehalt und Pension, kaum Kontakte zur „Schülerin“.
Die „Schülerin“ bzw. die Unternehmer*innen: Seit über einem Jahr (wenn erlaubt) immer an „der Corona-Front“, Unsicherheiten, Hygienekonzepte, Umsatzeinbußen- oder Rückgänge und damit Existenzängste.
Die vorab vereinbarte Projektarbeit (als Diskussionsgrundlage) sollte nun ein positives erstes Signal und ein kleiner Rettungsanker sein. Mit einer einzigen Note rettet man sicherlich kein ganzes Zeugnis, mit nichts tun oder immer wieder aufschieben aber erst recht nicht. Das Projekt wäre natürlich mit Entscheidungen, Arbeit und auch Zusammenarbeit verbunden gewesen! Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister, Verwaltung, Unternehmer*innen und den aktuell Verantwortlichen im Stadtrat.
„Dummes Zeug“ sei das Argument der Wirtschaftsvereinigung, dass die Stadt Bad Münder steuerlich von der „Gutschein-Aktion“ profitiere, so laut NDZ vom 03.07.2021 die Aussage unseres Bürgermeisters nun bei der Ratssitzung am 01.07.2021. Von Unternehmen die "am Leben bleiben" profitiert die Stadt aus meiner Sicht sicherlich langfristig.
Aber auch wenn man dies hier anders sieht, ist es eine andere Sicht und nicht „dummes Zeug“! Was ist in den letzten Jahren geschehen, wenn hier in solcher (öffentlichen) Form und Kommunikation die Arbeit von eigentlichen "Mitstreitern" bewertet wird?
Liegt es daran, dass man Parteiendenken, Wahlkampf und das „echte Leben“ nicht trennen kann? Wieder Klassenkampf, SPD gleich Arbeiter, Unternehmer gleich böse und sowieso alle reich? Keine Lust mehr vor der nächsten Wahl und zum Ende der Periode im Oktober aktiver zu werden? Barkowski könnte im Wahlkampf von erfolgreichen Aktivitäten der Wirtschaftsvereinigung profitieren? Ich kann es nur vermuten. Meine Bitte daher erneut an alle Verantwortlichen jetzt klug und umsichtig im Sinne der Menschen und Unternehmen bei uns zu handeln und auch die kommenden Monate des Wahlkampfs effektiv für uns zu nutzen. Man wird bis zum Ende der Periode gewählt und nicht nur bis zum Beginn des neuen Wahlkampfs. Aktuell schieben wir damit Probleme und Arbeit in die nächste Amtszeit!
Jetzt stehen die nächsten „Lehrer“ in den Startlöchern und machen der Wirtschaft Versprechungen im Wahlkampf. Auf seiner SPD Kandidatenhomepage heißt es „Unterstützung der Wirtschaftsvereinigung z.B. bei Konzeptinierungsmaßnahmen*“. Bei der CDU-Kandidatin heißt es dort pauschal „Basis schaffen! Volle Power für die Wirtschaft.“ Klingt großartig, aber was heißt das in der Praxis?
Nach meinem Kenntnisstand gab es seitens der Mehrfraktion (Piraten, Grüne, SPD) und auch der CDU mitsamt der Kandidaten trotz mehrfacher Bitte der Wirtschaftsvereinigung bislang keinerlei Rückmeldungen oder Stellungnahmen zum aktuellen Anliegen.
Mich persönlich beunruhigt eine solche realitätsferne Arbeitsweise, motiviert mich aber auch in meinem Tun!
*So von der SPD-Kandidatenseite übernommen!
Ihr/Euer
Dirk Barkowski
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